Statement zum Verein "Liebe wen du willst" von Phoenix Schmid
Zur aktuellen Situation um den bekannten Verein "Liebe wen Du willst e.V." und um den Verein selbst erklärt unser nicht binäres Mitglied Phoenix Schmid: "Der Verein "Liebe wen Du willst", welchen es seit 2019 gibt, hatte am 17. Januar 2022 ein Video zum Thema Neopronomen auf den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram und TikTok veröffentlicht, welches mittlerweile von Instagram und TikTok heruntergenommen wurde. In diesem Video macht sich der Gründer des Vereins Steve Hildebrandt über das Thema lustig und meinte, dass man Pronomen eh nicht bräuchte, da ja alle einen Namen hätten. Pronomen selber sind in der Trans*community wichtig, da viele, nicht alle, Trans*menschen, darunter fallen auch nichtbinäre Personen, durch ein verwenden des falschen Pronomens sich in ihrer Identität angegriffen und devaluiert fühlen. Der Verein, bei welchem man sehr sicher behaupten kann, dass dieser nichts seit dem dazugelernt hat, sondern mit weiteren "Videostatements" und einer Pressemitteilung die eigene Situation verschlimmert hat, ist daraus und aus folgenden Gründen für die gesamte LSBTI+ Community keine sichere Anlaufstelle. Daneben ist der Verein selber allerdings auch kritisch anzusehen. "Liebe wen Du willst", eine, nach eigenen Angaben, Organisation gegen Hasskriminalität führt eine Notfall- und Krisennummer auf und betreibt mehrere Whatsapp-Gruppen. Das Krisenteam von "Liebe wen Du willst" wird von einem Jugendlichen geleitet, bei dem man nicht sicher sein kann, dass dieser eine Aus- oder Fortbildung im Thema psychische Krankheiten und/oder psychische Krisenintervention gemacht hat. Ebenfalls werden die Whatsapp-Gruppe und die Telefonnummer, nach eigenen Angaben, von keiner Fachperson in der Psychotherapie betreut. Es gibt neben der Telefonnummer noch mehrere Whatsappgruppen für verschiedene Personengruppen, zum Beispiel Trans*personen, wobei der Verein aktiv in der Gruppe nichtbinäre Menschen ausschließt, da diese nach der Ansicht des Vereins nicht "Trans* genug seien", eine jeweils für U18- und Ü18-Personen. Wenn man in diese Gruppen möchte, so muss man erst in eine sogenannte "Vorgruppe" und dann gegenüber dem Team des Vereins den eigenen Namen, das Geburtsdatum, den eigenen Wohnort, die eigene sexueller Orientierung und ein Gesichtsfoto von sich preisgeben. Diese Form der Datensammlung, neben dem Betreiben der Gruppe bei Whatsapp, einer Plattform des US-Konzern Meta (früher Facebook) ist datenschutztechnisch sehr kritisch anzusehen. "Liebe wen Du willst e.V." hatte auf der eigenen Internetseite mehrere Partner und Unterstützer*innen aufgelistet, die von Vereinen, wie den Landesverband Berlin-Brandenburg des LSVD, über einzelne Personen, wie Riccardo Simonetti, LGBTQ-Sonderbotschafter des Europäischen Parlaments, oder auch Fernsehmoderatorin Vera Int-Veen, auch die Polizei Berlin beinhalteten. Die Partnerseite selber ist nicht mehr über die Webseite aufzufinden und dort wurden alle Unterstützer*innen außer die Vereine von Carsten Stahl, "Camp Stahl" und "Bündnis Kinderschutz", entfernt. Daneben hatten die meisten Personen und Organisationen, die dort aufgeführt wurden, sich vom Verein distanziert und die Kooperation aufgekündigt oder verkündet, dass es keine Kooperation mit dem Verein überhaupt gab. Daraus resultierend, dass zum ersten der Verein "Liebe wen Du willst e.V." sich als Hilfsplattform für emotionale Krisen und Hasskriminalität darstellt, allerdings keine professionelle Betreuung für das eigene Team hat, und zum zweiten sich ein Verein aufgebaut hat, in dem der Gründer und eine weitere Person die einzigen erwachsenen Personen sind, und sonst es nur Personen gibt, die ca. 16 bis 20 Jahre alt sind. Wir verweisen für professionelle Hilfe bei Krisensituationen an die Organisationen krisenchat.de und jugendnotmail.de , sowie an die Nummer gegen Kummer."